MANASTIRINE

Manastirine SalonaAußerhalb der nördlichen Stadtmauern von Salona befinden sich die Überreste der Basilika und des Friedhofes von Manastirine. Im nordöstlichen Teil wurden sogar Überreste aus dem 2. Jh. v. Chr. entdeckt, der frühesten Geschichte von Salona. In diesem Gebiet entstand ab dem 1. Jh. n. Chr. eine römische Nekropole.

Auf diesem Friedhof wurde Anfang des 4. Jh. n. Chr., Domnio aus Antiochia, der Bischof und Märtyrer von Salona, begraben. Domnio wurde 304 n. Chr. im Amphitheater von Salona, zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, getötet. Die menschlichen Überreste des Bischofs wurden in einer Gruft beigesetzt, um welche herum später auch andere verstorbene christlichen Glaubens begraben wurden.

Mitte des 4. Jh. n. Chr. wurde über dem Grab von Domnio eine einfache Gedenkkapelle errichtet. Um sie herum standen mehrere private Gedenkkapellen, in welchen sich Sarkophage reicher Christen befanden. Diese, mit Apsiden versehenen Gebäude, umschlossen ringförmig die Gedenkkapelle des Domnio.

Architrav der Basilika ManastirineDieser Komplex wurde, teilweise Ende des 4. Jh. n. Chr., durch germanische Angriffe und Überfälle, zerstört. Eine große dreischiffige Basilika wurde Mitte des 5. Jh. n. Chr. darüber errichtet. Das Grab des Märtyrers befand sich im Sanktuarium der Basilika zusammen mit Gräbern seiner Nachfolger, aus dem 4. und am Anfang des 5. Jh. n. Chr. Die Bedrohung durch die Barbaren mussten so groß gewesen sein, sodass am Architrav des Haupteinganges der Basilika ein Gebet für die Rettung des römischen Staates eingemeißelt wurde: DEVS NOSTER PROPITIVS ESTO REI PVBLICAE ROMANAE (Unser Gott, sei dem römischen Staat gnädig). Am westlichen Teil der Kirche wird im 6. Jh. n. Chr. ein Narthex mit einem dreiteiligen Eingang angebaut. Auch im Inneren wird die Basilika renoviert. Nach der Plünderung und teilweisen Zerstörung im 7. Jh. n. Chr., wird die Basilika noch einmal komplett renoviert.

Sarkophag ManastirineDer größte frühchristliche Friedhof unter freiem Himmel beherbergt verschiedene Arten von Grabmälern, in welchen die Toten in Grüften, Sarkophagen aus Stein, Särgen aus Blei und Holz und in Amphoren beigesetzt wurden. Die meisten dieser sind aus einheimischen Werkstätten, gefertigt aus Stein aus Steinbrüchen von der Insel Brač und aus der Nähe von Trogir. Es gibt jedoch auch importierte Sarkophage von außerordentlich guter Qualität, von denen zwei Marmorsarkophage, vom Anfang des 4. Jh. n. Chr., besonders beeindruckend sind. Auf einem von ihnen ist der Mythos von Hippolytos und Phädra dargestellt und auf dem anderen ist die Geschichte des "Guten Hirten" abgebildet.

Eine typische Eigenschaft der christlichen Friedhöfe damals war, dass die Toten so nah wie möglich am Märtyrer beigesetzt werden wollten. Deshalb ist die Anzahl an Sarkophagen um das Grab des hl. Domnio am höchsten.

Der Doyen und Patron der kroatischen Archäologie und langjährige Direktor des archäologischen Museums in Split, Don Frane Bulić (1846-1934), wurde auf seinen Wunsch hin in einem Marmorsarkophag, in Manastirine beigesetzt. Aufgrund seiner langjährigen Forschungen hier fand die Organisation des ersten internationalen Kongresses für frühchristliche Archäologie (1894) in Split und Solin statt.

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