KLIS GESCHICHTE

Geschichte der Festung Klis

Festung KlisDie Festung Klis hatte in der Geschichte eine herausragende Verteidigungsposition, da sie seit ihrer Gründung die wichtigste natürliche Verbindung, vom Hinterland zur mittel-dalmatinischen Küste, kontrollierte. Aufgrund ihrer strategischen Bedeutung und ihrer Rolle in der kroatischen Geschichte war sie sicherlich eine der wichtigsten Festungen des Landes.

Der illyrische Stamm der Delmaten bewohnt dieses Gebiet schon seit dem 2. Jh. v. Chr., und es ist ziemlich sicher, dass der große Kalksteinfels, auf dem sich die Klis-Festung erhebt, bereits zu dieser Zeit bewohnt war.

Die ersten Berichte über die Klis-Festung, Mitte des 10. Jahrhunderts, beziehen sich auf ein Ereignis, in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts, bei welchem die Awaren und Slawen das Römerkastell Kleis, auf dem Felsen, durch eine Täuschung einnahmen. Diese Einnahme erleichterte ihnen die spätere Eroberung der Stadt Salona.

Die Einwanderung der Kroaten in diese Gebiete war zweifellos ein wichtiges Ereignis, denn nur zwei Jahrhunderte später ist Klis schon königlicher Besitz und eines der Zentren des kroatischen Staates. In einem Dokument aus dem Jahr 852 wird Klis als Gutsbesitz des Hofes des kroatischen Fürsten Trpimir und seines Vorgängers Mislav erwähnt. Bald darauf ist es der Sitz der altkroatischen Küsten- oder Klis-Gespanschaft (Bezirk).

Als die kroatische Dynastie, Ende des 11. Jahrhunderts ausstarb, geriet Klis unter die Autorität der ungarisch-kroatischen Könige, welche oft die Kontrolle über diese Gebiete ihrem Fürsten oder einem Banus (Vizekönig/ Markgrafen) gaben. Anfang März 1242 belagerten die Tataren die Festung (erfolglos) weil sie vermuteten, dass sich König Bela IV in ihr aufhielt, da er einige Zeit zuvor mit seiner Familie und seinem Gefolge Zuflucht innerhalb der Mauern gesucht hatte.

Ende des 13. Jahrhunderts regierte über Klis die mächtigste kroatische Adelsfamilie Subic von Bribir, welche mehr als fünfzig Jahre lang die Kontrolle innehatte.

Die stürmischste Phase der Geschichte von Klis geht auf den Beginn des 16. Jahrhunderts zurück, in die Zeit des größten osmanischen Eindringens in kroatische Gebiete. Eine wichtige Rolle in der Verteidigung spielte zu jener Zeit Petar Kružić, der Kapitän und Fürst von Klis, der zweieinhalb Jahrzehnte mit seinen Uskoken zahlreichen osmanischen Angriffen und Belagerungen widerstand. Als Petar Kružić am 12. März 1537 an der Küste bei Solin, im Kampf gegen die Osmanen starb und die Klis-Verteidiger ihren Kommandanten verloren, musste die Festung dem Feind überlassen werden.

Mit dem Fall von Klis in osmanische Hände ging die stärkste kroatische Festung in Dalmatien verloren und der Fluss Jadro wurde zur Grenze zwischen dem osmanischen Klis und dem venezianischen Split. Anfang April 1596 gelang es etwa 100 Kroaten, angeführt von den Adligen aus Split, Ivan Alberti und Nikola Cindra, die Festung durch einen Überraschungsangriff zu besetzen. Uskoken und andere Einheimische kamen ihnen zu Hilfe. Die Osmanen organisierten kurz darauf einen Gegenangriff, und bald belagerten etwa zehntausend von ihnen die Festung mit ihren eintausendfünfhundert Verteidigern. Ende Mai kam General Juraj Lenkovic, der Kommandeur der kroatischen Krajina (Militärgrenze), den Verteidigern zu Hilfe. Er wurde jedoch in der Schlacht gegen zahlreiche Türken und Vlachs (Wlachen) am Fuße der Festung verwundet und besiegt. Als die Klis-Verteidiger nach einer fast zweimonatigen Belagerung ohne die Kommandeure Alberti und Cindra und damit ohne Hoffnung auf weitere Verstärkung blieben, musste sie die Festung am 31. Mai den Osmanen übergeben.

Während des Kandyan-Krieges (Krieg um Kreta) im März 1648 belagerte die von General Leonard Foscolo angeführte venezianische Armee, mit zahlreicher Beteiligung der lokalen Bevölkerung, die Festung Klis, welche von etwa tausend Osmanen verteidigt wurde. Nach zehn Tagen blutiger Kämpfe verließen am 31. März die Osmanen Klis unter zuvor festgelegten Kapitulationsbedingungen. Mit der Eroberung von Klis erzielten die Venezianer ihren größten militärischen Erfolg während des Kandyan-Krieges und machten dieses Gebiet zu einem speziellen militärisch-administrativen Gebiet, das von einem in Klis ansässigen Provveditore (venezianischen Verwaltungsbeamten) regiert wurde. Die Flagge der Markusrepublik wehte bis 1797 über den Mauern der Festung, als sie unter österreichische Herrschaft kam, die bis 1805 andauerte. Die Franzosen übernahmen sie für kurze Zeit, von 1805 bis 1813, gefolgt von der zweiten österreichischen Herrschaft bis 1918. Nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie teilte Klis, zusammen mit dem Rest Dalmatiens, das Schicksal aller kroatischen Länder. Schließlich wurde 1990 auf der Klis-Festung die Flagge des selbstständigen kroatischen Staates, der Republik Kroatien, gehisst.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.